Dienstag, 26. Juli 2011

Wäsche

Schon im Vorfeld habe ich mich durch diverse Foren mit dem Thema Waschen in der Schweiz beschäftigt. Auch in diesem Bereich haben sich die Schweizer mal wieder was besonderes einfallen lassen.
Aus den Kellern deutscher Mehrfamilienhäusern ist uns die "Waschküche" ein Begriff, ein Raum mit Wasser und Stromanschlüssen passend zu der Anzahl der Mieter und jeder stellt seine Geräte darin auf.
In der Schweiz gibt es auch Waschküchen, aber anders, natürlich.
Hier steht eine oder 2 Waschmaschinen drin, manchmal auch Trockner, je nach Standart des Hauses, die dann, nach strenger Listenregelung von den Mietern an bestimmten Tagen der Woche genutzt werden können. Soweit zur Theorie.

In dem Haus, in das es mich nun verschlagen hat, ist alles nochmal anders. Zum einen steht dort eine Waschmaschiene, Modell Nachkriegszeit, na ja nicht ganz, aber min. 25 Jahre hat sie aufm Buckel, es hängt eine seltsame, nicht zu verstehende Liste an der Tür und ein Münzautomat habe ich gesichtet? Hatte mich bisher nicht allzusehr damit beschäftigt, aber nachdem ich nun fast einen Monat in diesem Hause wohne, hab ich mich Gestern doch mal dafür interessiert, wie dass den hier mit dem Waschen abläuft. 
Also, zur lieben Nachbarin, die mich dann erstmal aufgeklärt hat, dass meine Waschtage immer vom 13.-16. eines Monats sind. Toll, also ganze 4 Tage pro Monat, aber am Stück und die ersten schon verpasst. Mein erster Gedanke, Kleiderschrank aufstocken.
Gut, aber man kann sich mit den anderen Mietern arrangieren, dass man auch mal ausser der Reihe ein Maschinchen starten kann.
Dann kam der nächste Hammer, das Waschen muss mit barer Münze bezahlt werden. Wie auf dem Campingplatz ist über der Maschine ein Zahlautomat und 1 Stunde waschen kosten 2 Chf. Uff, happig, zudem die Miete sowieso schon recht hoch angesetzt ist.
Zudem hab ich dann noch die Warnung dazubekommen, alle empfindlichen Stoffe besser von Hand zu waschen, da die Maschine nicht unbedingt pfleglich mit der Wäsche umgeht, selbst im Feinwaschprogramm, na toll.

Aber meine Nachbarin hat mich auch gleich darüber aufgeklärt, dass sie schon seit Jahren im Klinch ist mit der Hausverwaltung und den Besitzern, damit in dem Haus mal was renoviert, ausgetauscht und auf den aktuellen Stand der Zeit gebracht wird. Ich hab mich da natürlich direkt angeschlossen und mich bereiterklärt für alles mitzuunterschreiben. Wir Mieter müssen doch zusammenhalten!

Gut, aber auf jeden Fall hab ich so schonmal mein erstes Wascherlebniss gehabt und ich muss ehrlich sagen, ich vermisse meine Waschmaschine und meinen Trockner, die ich jederzeit nutzen konnte, ohne mich mit jemanden arrangieren zu müssen, geschweige denn dafür zu bezahlen. 

Waschmonster

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