Sonntag, 3. Juli 2011

Wer hätt’s gedacht….

Dass ich mal ein Fan von Bergtouren und Wandern werde. Ich selbst bis vor kurzem noch nicht, aber momentan bekomm ich nicht genug davon, stundelang auf einen Berg zu kraxeln um dann, oben angekommen mit einer atemraubenden Sicht belohnt zu werden.
So also auch wieder Heute. Nachdem es letztes Wochenende das Jura war, gings heute in die Waadtländer Alpen. Ausgangspunkt diesmal war der Col de Mosses auf 1445m, geplant war ein Rundwanderweg zum Lac Liason und zurück zum Ausgangspunkt, mit der Schwierigkeitsstufe 2,5 (was auch immer das bedeuten mag)
Parkplatz Les Mosses, 9h45 die Wanderung beginnt. 
Ausgangspunkt Les Mosses
Es geht durch Wälder, über Wiesen, teilweise auf Strassen immer leicht bergauf. 
Bis jetzt noch nicht enorm anstrengend. Die erste Zwischenetappe ist der Pass Praz Cornet auf 1646 m, wo in Tipi-Dorf steht, eine witzige Idee, aber hier, mitten in den Alpen wirkt es doch etwas deplaziert, aber gut.
Kurz darauf wird die Strasse verlassen und jetzt beginnt der Aufstieg, und zwar wirklich, wenn man da so von unten den Weg hochsieht, uiuiuiui, worauf hab ich mich da eingelassen. 
Letztendlich war alles nur halb so wild und erst mal oben angekommen wird der Weg etwas schmaler, gleicht mehr einem Trampelpfad, 
aber so macht’s auch gleich mehr Spass. Und damit es nicht langweilig wird, hat sich doch eine kleine Herde junger Kühe dazu entschlossen, mitten auf dem Weg ihr Mittagsmahl einzunehmen. Was nun? Ausweichen nahezu unmöglich, zwecks steil abfallenden, bzw steil ansteigendem Hang, also bleibt nur, sich als Kuhtreiber zu betätigen und die Rindviecher mit Klatschen und rufen voranzutreiben.
11h45 Ankunft Lac Liosan auf 1848m. Hmm ein schöner See, aber null Aussicht und jetzt schon wieder umkehren? 
Lac Liosan
Da keimt doch so ein verrückter Gedanke auf, noch einen kleinen Aufstieg auf einen “kleinen” Gipfel zu machen. Gesagt getan, kurz gestärkt und los gehts. Nur leider hatte ich vom See aus nur den Anfang des Aufstiegs gesehen und der sah zwar anstrengend aus, aber machbar.
Nur, Leichtsinn wird sofort bestraft, nach einigen Kehren tat sich mir dann das ganze Unheil meiner Entscheidung auf, den jetzt wurde es richtig steil, aber umkehren kam für mich auch nicht in Frage, zumal sich auch ältere Herrschaften und Familien mit Kindern dort hinauf gewagt haben. Also, dann werd ich dass ja wohl auch schaffen!
Auf dem Bild siehts gar nicht so steil aus
Ich habs auch geschafft!
12h45 Ankunft Pic Chaussy auf 2351m und dann noch ca. 10min auf den noch höher gelegen Aussichtspunkt.
Aber diese Aussicht war wirklich atemberaubend (mal abgesehen, dass ich sowieso geschnauft hab wie ne Dampflok, als ich oben ankam), ein rundum Blick in die Alpen, der einen alles vergessen lässt.
Es ist ein unglaubliches Gefühl, so hoch über der Welt zu stehen und auf die kleinen Dörfchen herunterzublicken. WOW
Beim Abstieg war ich dann froh, dass ich mich vor kurzem für den Kauf von guten Wanderschuhen entschieden hab, denn so steil der Aufstieg war, genauso steil gings auch bergab und dass teilweise über Geröllhalden.
Aber beim Abstieg konnt ich es mir dann nicht verkneifen, den mir entgegenkommenden, schnaufenden, hochrotgesichtigen Wanderer nein fröhliches, beschwingtes “Bonjour” entgegenzuwerfen, wohlwissend, dass die Aufsteigenden kaum mehr als ein geschnauftes “…jou..” rausbrachten. Aber mir gings beim Aufstieg ja auch nicht besser.
Der Abstieg war zwar lange nicht so atemraubend, aber dafür geht sowas ganz schön in die Oberschenkel und Knie und wenn man so knapp 1000m absteigen muss, dann spurt man dass schon. Gegen Ende hätte ich mir fast gewünscht, dass es nochmal etwas bergauf geht, einfach nur, um mal wieder andere Muskeln zu belasten. Aber es ging immer bergab und zwar steil bergab. 
....und immer abwärts
Bergbwohner
Aber trotzallem war auch diese Wanderung wieder ein Erlebniss, die Natur, die Ausblicke, das sich selber überwinden. Ich hab mich in die Berge verliebt!
15h30 Ankunft Les Mosses, nach fast 6 Stunden Bergtour fühlte ich mich zwar total erledigt, aber glücklich und zur Belohnung gabs dann erst mal ein Eis und zum Abschluss des Tages ein erfrischendes Bad im See.

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