Dass ich mal ein Fan von Bergtouren und Wandern werde. Ich
selbst bis vor kurzem noch nicht, aber momentan bekomm ich nicht genug davon,
stundelang auf einen Berg zu kraxeln um dann, oben angekommen mit einer
atemraubenden Sicht belohnt zu werden.
So also auch wieder Heute. Nachdem es letztes Wochenende das
Jura war, gings heute in die Waadtländer Alpen. Ausgangspunkt diesmal war der
Col de Mosses auf 1445m, geplant war ein Rundwanderweg zum Lac Liason und
zurück zum Ausgangspunkt, mit der Schwierigkeitsstufe 2,5 (was auch immer das
bedeuten mag)
Parkplatz Les Mosses, 9h45 die Wanderung beginnt.
Ausgangspunkt Les Mosses |
Es geht durch Wälder, über Wiesen, teilweise auf Strassen
immer leicht bergauf.
Bis jetzt noch nicht enorm anstrengend. Die erste
Zwischenetappe ist der Pass Praz Cornet auf 1646 m, wo in Tipi-Dorf steht, eine
witzige Idee, aber hier, mitten in den Alpen wirkt es doch etwas deplaziert,
aber gut.
Kurz darauf wird die Strasse verlassen und jetzt beginnt der
Aufstieg, und zwar wirklich, wenn man da so von unten den Weg hochsieht,
uiuiuiui, worauf hab ich mich da eingelassen.
Letztendlich war alles nur halb
so wild und erst mal oben angekommen wird der Weg etwas schmaler, gleicht mehr
einem Trampelpfad,
aber so macht’s auch gleich mehr Spass. Und damit es nicht
langweilig wird, hat sich doch eine kleine Herde junger Kühe dazu entschlossen,
mitten auf dem Weg ihr Mittagsmahl einzunehmen. Was nun? Ausweichen nahezu
unmöglich, zwecks steil abfallenden, bzw steil ansteigendem Hang, also bleibt
nur, sich als Kuhtreiber zu betätigen und die Rindviecher mit Klatschen und
rufen voranzutreiben.
11h45 Ankunft Lac Liosan auf 1848m. Hmm ein schöner See,
aber null Aussicht und jetzt schon wieder umkehren?
Lac Liosan |
Da keimt doch so ein
verrückter Gedanke auf, noch einen kleinen Aufstieg auf einen “kleinen” Gipfel
zu machen. Gesagt getan, kurz gestärkt und los gehts. Nur leider hatte ich vom
See aus nur den Anfang des Aufstiegs gesehen und der sah zwar anstrengend aus,
aber machbar.
Nur, Leichtsinn wird sofort bestraft, nach einigen Kehren tat
sich mir dann das ganze Unheil meiner Entscheidung auf, den jetzt wurde es
richtig steil, aber umkehren kam für mich auch nicht in Frage, zumal sich auch
ältere Herrschaften und Familien mit Kindern dort hinauf gewagt haben. Also,
dann werd ich dass ja wohl auch schaffen!
Auf dem Bild siehts gar nicht so steil aus |
Ich habs auch geschafft!
12h45 Ankunft Pic Chaussy auf 2351m und dann noch ca. 10min auf
den noch höher gelegen Aussichtspunkt.
Aber diese Aussicht war wirklich atemberaubend (mal
abgesehen, dass ich sowieso geschnauft hab wie ne Dampflok, als ich oben
ankam), ein rundum Blick in die Alpen, der einen alles vergessen lässt.
Es ist ein unglaubliches Gefühl, so hoch über der Welt zu
stehen und auf die kleinen Dörfchen herunterzublicken. WOW
Beim Abstieg war ich dann froh, dass ich mich vor kurzem für
den Kauf von guten Wanderschuhen entschieden hab, denn so steil der Aufstieg
war, genauso steil gings auch bergab und dass teilweise über Geröllhalden.
Aber beim Abstieg konnt ich es mir dann nicht verkneifen,
den mir entgegenkommenden, schnaufenden, hochrotgesichtigen Wanderer nein
fröhliches, beschwingtes “Bonjour” entgegenzuwerfen, wohlwissend, dass die
Aufsteigenden kaum mehr als ein geschnauftes “…jou..” rausbrachten. Aber mir
gings beim Aufstieg ja auch nicht besser.
Der Abstieg war zwar lange nicht so atemraubend, aber dafür
geht sowas ganz schön in die Oberschenkel und Knie und wenn man so knapp 1000m
absteigen muss, dann spurt man dass schon. Gegen Ende hätte ich mir fast
gewünscht, dass es nochmal etwas bergauf geht, einfach nur, um mal wieder
andere Muskeln zu belasten. Aber es ging immer bergab und zwar steil bergab.
....und immer abwärts |
Bergbwohner |
Aber trotzallem war auch diese Wanderung wieder ein
Erlebniss, die Natur, die Ausblicke, das sich selber überwinden. Ich hab mich
in die Berge verliebt!
15h30 Ankunft Les Mosses, nach fast 6 Stunden Bergtour
fühlte ich mich zwar total erledigt, aber glücklich und zur Belohnung gabs dann
erst mal ein Eis und zum Abschluss des Tages ein erfrischendes Bad im See.
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