Donnerstag, 30. Juni 2011

Neue Wohnung

So, nun ist es soweit, ich bin offiziel Mieter einer Wohnung in der Schweiz.


Heute Morgen hatte ich den Termin zur Übergabe und habe auch direkt die Schlüssel bekommen. Nach der Arbeit hab ich dann bei einem Kollegen noch eine aufblasbare Matratze für die ersten Nächte geliehen und dann gings daran alles was ich Gestern auf die Schnelle ins Auto geladen hatte wieder auszuladen, mit dem Nachteil, dass ich diesmal keinen Aufzug hatte. Ok, es ist nur im 1. Stock, aber mit schweren Kisten und Taschen ist dass schon hoch genug.

Während ich so meine Sachen ausgeladen hab, hat mich dann gleich die Dame unter mir angesprochen und sich und ihren Sohn vorgestellt. Als sie gesehen hat, dass ich ein deutsches Nummernschild habe, hat sie mir direkt erzählt, dass sie ja Verwandte in Deutschland habe und kurz darauf hab ich mir dann sogar Bilder der besagten Verwandschaft angeschaut und war schon zur nächsten Gartenparty eingeladen. Soviel zu dem Vorurteil, dass die Schweizer etwas gegen Ausländer haben. Dann hat sie mir noch stellvertretend das ganze Haus vorgestellt, mit dem expliztieten Hinweis, dass ganz oben ein reizender, junger und dazu alleinstehender Mann wohnt, denn ich unbedingt kennenlernen muss. Da bin ich ja mal gespannt.

Soweit zum Positiven. Danach hat sie mich dann eingeweiht, dass ab August die Arbeiten an der Fassade beginnen, dass die Fenster ausgetauscht werden…, aha, schön! Davon hat mir bei der Verwaltung niemand was gesagt. Gut, ich hab nichts dagegen, denn die Fassade ist definitiv nicht gedämmt und die Fenster haben schon etliche Jährchen auf dem Buckel, also für die Nebenkostenabrechnung ist dass sicherlich von Vorteil, nur haben so Arbeiten meistens den Beigeschmack, dass dann die Miete erhöht wird und die ist sowieso schon zu hoch hier. Aber das wäre vielleicht ein Grund den Vertrag vorzeitig zu beenden, den der Mietvertrag hat eigentlich ein Jahr Mindestvertragslaufzeit und im Moment hab ich nicht das Gefühl, dass ich mich auf Dauer hier wohlfühlen kann.

Und so sitze ich hier nun, ohne Strom, obwohl mir die Dame bei den Stadtwerken versichert hat, dass ich heute Abend Strom habe, auf einer aufblasbaren Matratze, mit einer Flasche Rotwein (das machts leichter ;-)) und frage mich nun, ob ich lachen oder heulen soll, am Besten beides.

Ein wenig kam heute Abend schon die Ernüchterung. Das Haus ist extrem hellhörig, vorallem was Toilettenspülung angeht, die Waschküche ist ein Witz, zudem muss fürs Waschen noch extra bezahlt werden.

Daher gönn ich es mir heute Abend noch, meiner “Wunschwohnung” nachzuheulen und dann werd ich sie aus meinem Kopf verbannen (vorallem die unglaubliche Einbauküche) und mich an die Planung der Einrichtung dieser Wohnung machen.

Und wenn dann nächste Woche meine Möbel kommen und ich es mir gemütlich eingerichtet habe, ich ein richtiges Bett, meine Couch, meinen Kleiderschrank und meine Bücher habe, dann wird sich auch die Stimmung heben.


Wohnzimmer mit Balkon

Schlafzimmer mit Matratzenlager für den Anfang

Die historisch wertvolle Küche

Und der Blick aus dem Schlafzimmer

Und dann bin ich auch bereit Besuch zu empfangen, ich hab jetzt schliesslich eine 3 Zimmer Wohnung, d.h. ein Gästezimmer, also, ich nehme gerne Besuchsanfragen entgegen ;-))










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