Es ist schon seltsam, jetzt lebt man schon an einem wunderschönen See, aber bis jetzt hab ich es nicht einmal geschafft, schwimmen zu gehen oder mich mal mit einem Buch am Seeufer in die Sonne zu legen. Entweder hat die Zeit gefehlt, oder die Zeit war da, aber es hat geregnet, oder aber ich hatte Zeit, die Sonne schien, aber ich hatte kein Buch!
Das ist ja leider nicht mehr so praktisch wie in Deutschland, bis 12 Uhr beim grössten Internetkaufhaus bestellt (will hier jetzt keine Werbung machen, aber ich denke, jeder weiss, was gemeint ist, oder?), am nächsten Tag waren die Bücher da, jetzt dauert dass ca. 6-8 Tage, bis ich mein Päckchen abholen kann, aber dafür muss ich keine MwSt mehr auf Bücher bezahlen, solange ich unter dem Zollfreibetrag pro Sendung bleibe. Hat also alles seine Vor- und Nachteile.
Gut, ich könnte meine Bücher auch hier kaufen, aber deutschsprachige Literatur ist nicht gerade der Renner in den Buchläden, daher auch sehr rar (und teurer) und französischsprchige Bücher zu lesen, soweit bin ich noch nicht, ich will ja entspannen beim lesen und mich nicht auch noch anstrengen müssen.
Obwohl ich sagen muss, dass ich mir im Vorfeld einige Gedanken gemacht haben, wie es wohl sein wird, in einem, vorwiegend, französischsprachigen Landesteil zu leben, wo ich nicht nur im Beruf, sondern auch im Alltag, beim Sport, Einkaufen, Ausgehen mit der französischen Sprache konfrontiert werde. Aber letztendlich muss ich feststellen, dass das überhaupt kein Problem darstellt. Im Gegenteil, es ist schon eher so, dass ich erstaunt aufsehe, wenn mich jemand auf deutsch anspricht, oder ich muss lächeln, wenn ich in der Stadt Leute höre, die sich auf deutsch unterhalten. Es ist schon seltsam, wie schnell man sich an eine fremde Sprache gewöhnt und wie schnell es alltäglich und ganz normal ist, sie zu gebrauchen.
Was mich aber wirklich Anfang der Woche gaaanz leicht zur Verzweiflung gebracht hat, war, man kann es sich vielleicht denken, die Wohnungssuche. Jetzt neigt sich schon wieder ein Monat dem Ende entgegen und es ist nichts, aber auch so gar nichts in Aussicht. Selbst die Bewerbungen mit Empfehlungsschreiben vom Chef sind nicht mal in die Auswahl gekommen, einfach "unter den Tisch gefallen".
Und dann noch der Schock, dass in dem Haus, in dem ich meine momentane Bleibe habe, alle Studios für Juli vermietet oder reserviert sind. Hmmm, wo schlaf ich dann ab dem 1. Juli? Im Büro? Camping? Oder doch der Vorschlag an die Kollegen, dass es bei uns so üblich ist, dass der / die Neue immer ein paar Nächte zu Gast sein sollte, zwecks besserem Kennenlernen?
Zu guter Letzt hat sich jetzt ergeben, dass eine Reservierung geplatzt ist, so dass ich noch einen Monat hier im Haus bleiben kann, das ändert aber nichts, dass die anhaltende Erfolgslosigkeit bei der Wohnungssuche doch so langsam anfängt an die Substanz zu gehen. Jetzt wirds so langsam mal Zeit für ein Erfolgserlebnis!
Also, falls da draussen irgendwer irgendwen kennt, der gerade eine Wohnung in Lausanne und Umgebung zu vermieten oder abzugeben oder was auch immer hat, nur zu, immer her mit den Neuigkeiten!
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