Sonntag, 29. Mai 2011

Der erste Monat

Es ist kaum zu glauben, aber Morgen bin ich tatsächlich schon einen ganzen Monat hier in Lausanne. 

Auf der einen Seite fühlt es sich schon ganz normal an, zur Arbeit zu gehen, mit dem Bus zum Einkaufen zu fahren, mich auch in der Freizeit auf französisch zu unterhalten. Aber auf der anderen Seite gibt es noch Momente, wo es sich noch etwas unwirklich anfühlt, wo ich eher das Gefühl habe, dass ich nur vorübergehend hier bin und in ein - zwei Monaten wieder zurück nach Hause, nach Trier gehe. Dieses Gefühl hatte ich heute Abend ganz verstärkt, da ich ja am Dienstag mein Studio tauschen muss, hab ich heute meine Sachen wieder in Taschen und Koffer gepackt, so nach dem Motto, der Urlaub ist vorbei, jetzt gehts wieder Heim.

Aber auch wenn mir Trier und meine Freunde und Bekannten dort ab und an fehlen, so will ich doch nicht mehr zurück, dafür ist es hier einfach zu schön. Es ist einfach schön nach der Arbeit am Seeufer abzuschalten, das hat immer etwas von Mini-Urlaub, zumal man ja hier sowieso von einem Sprachenwirrwar umgeben ist, so dass man sich tatsächlich wie im Ausland fühlt. 

Und in der Stadt hier wird etwas geboten, es ist immer etwas los. Dieses Wochenende ist z.B. ein tropisches Festival am Hafen von Ouchy, mit Live-Konzerten und das alles kostenlos. Hier hab ich am Freitag einen herrlichen, leider nur etwas kalten Abend verbracht. Viel Salsa und sonstiges getanzt und zudem noch nette Schweizer kennengelernt, leider nicht aus Lausanne, sondern aus St. Gallen. Also bis jetzt kann ich nicht nachvollziehen, dass die Schweizer angeblich etwas "kühl" gegenüber uns Ausländern sein sollen. Bisher hab ich nur positive Erfahrungen gemacht, bin relativ schnell mit wildfremden Leuten ins Gespräch gekommen und hatte bisher noch nicht das Gefühl, hier nicht willkommen zu sein.

Und die Landschaft hier ist beeindruckend abwechslungsreich, vom Mittelmeerfeeling in manchen Städtchen am See, über rustikale Weindörfer, bis zur alpinen Berglandschaft und das alles immer gekrönt von herrlichen Ausblicken auf den See oder die Alpen.
Das durfte ich heute wieder einmal geniessen.
Meine heutige Erkundungstour hat mich diesmal nicht am See entlang geführt, sondern dieses Mal in die Höhe, nicht extrem, als "Flachländer" muss ich da klein anfangen ;-), es waren nur ca. 1400m.
Der Ausflug ging zu Les Pléiades, mit einem herrlichen Panorama Blick auf den See und die Alpen. 
Laut meinem Reiseführer wurde empfohlen, die Zahnradbahn bis zum Gipfel zu nehmen und dann einen der vielen Wanderwege auswählen um wieder ins Tal zu kommen. Da in mir aber immer noch der geizige Schwabe schlummert, habe ich es mir verkniffen, die 35 CHF für eine Fahrt zu bezahlen und bin mit dem Auto den halben Weg nach oben gefahren und den Rest zu Fuss gegangen. Teilweise eine relativ anstrengende Sache, bei strahlendem Sonnenschein und gefühlten 30°. Aber wie schon so oft, war es auch hier der Fall, die Mühe wird mit einer traumhaften Aussicht belohnt:
Blick auf den Mont Blanc

Blick auf die Waadtländer Alpen

Blick auf den Lac Léman (Genfersee)

Blick aufs Mittelland (Richtung Lac de Neuchâtel)
Der Wanderweg, für den ich mich in der Höhe dann entschieden habe, hiess Narzissenweg. Schon bald wurde mir klar warum, entlang des Weges waren ganze Felder voll mit kleinen weissen Narzissen, die z.T noch in voller Blüte waren und dass, obwohl es schon Ende Mai ist. Ok, in 1400m Höhe ist die Vegetation eben ein bischen später dran.
Narzissenfeld
Und so läuft man da Bergauf, Bergab, geniesst die Aussicht, die gute Bergluft, marschiert über seltsame Wanderwege...

... und merkt gar nicht, wie sehr die Sonne brennt und die Füsse qualmen. Ergebniss diesen Tages war also nicht nur das Geniessen einer unvergesslichen Aussicht, sondern ein schöner Sonnenbrand und heisse Füsse.
Gut, dass Problem mit den Füssen ist definitiv am einfachsten zu lösen, wofür hat man schliesslich einen See vor der Nase:


In diesem Sinne wünsche ich allen meinen treuen Bloglesern einen schönen Wochenbeginn, geniesst das Leben, ich tu's auch!


Kleine Bemerkung am Rande, mehrer Leser meines Blogs haben schon angemerkt, dass man zum Posten angemeldet sein muss. Ich kann verstehen, wenn man sich nicht anmelden will, oder auch den Post nicht öffentlich sehen will. Aber es sei gesagt, ich freu mich auch über Kommentare per Mail.

Mittwoch, 25. Mai 2011

Offizielles

Als ich heute in der Mittagspause kurz nach Hause kam, erwartete mich eine Überraschung im Briefkasten: Post! Gut, das an sich ist jetzt keine Überraschung, aber der Inhalt macht's aus. Die Stadt Lausanne hat mich darüber in Kenntniss gesetzt, dass ich meine Aufenthaltsgenehmigung auf der Gemeinde abholen könnte. 
Da hab ich dann auch nicht lange gezögert und bin direkt in die Metro gesprungen und zur Gemeinde gefahren, um mir dieses hochheilige Dokument direkt abzuholen. Die Permis B, die mich nun als offiziellen Ausländer in der Schweiz ausweist. Ich habe nun die Erlaubnis bis zum 08.05.2016 in der Schweiz zu bleiben und wie mich die nette Dame hinter dem Schalter dann gleich darauf hingewiesen hat, kann ich dann, wenn ich bis dahin noch in der Schweiz bin, die Permis C beantragen. Die Niederlassungsbewilligung, ein unbeschränktes Aufenthaltsrecht mit oder ohne Erwerbstätigkeit in der Schweiz.

Gut, das geht jetzt ein bischen schnell, ich bin ja gerade mal erst 3 Wochen hier. Unglaublich, dass es wirklich erst 3 Wochen sind, es kommt mir schon viel länger vor.
Erst mal halte ich jetzt ganz stolz meine Permis B in Händen. (Seltsam, worauf man so stolz sein kann). Ein recht unscheinbares Dokument, in einer unhandlichen Plastikhülle. Unhandlich darum, weil ich dieses Dokument eigentlich immer mit mir führen müsste, um mcih auszuweisen.


Damit ist ein weiterer grosser Schritt bei meiner Auswanderung getan. Der nächste Schritt wäre jetzt eine Wohnung finden.

Das ist aber so ein Thema hier, was sich durchaus komplizeierter gestaltet. Da hier, wie auch in vielen anderen Ländern der Erde, sehr viel nur überBeziehungen läuft, musste ich durchaus schon leidvoll erfahren, dass man sich eine Wohnung anschaut, sein Dossier bei der Gerance abgibt, der Mietvertrag aber schon längst unterzeichnet ist von jemanden der jemanden kennt, der den Direktor kennt.
Gut, das Spielchen kann ich auch! Ich weiss in der Zwischenzeit genau, welche Direktoren mein Chef und meine Projektleiterin kennen und sobald ich da was habe, was mich interessiert, lass ich dann halt auch die Beziehungen spielen, mal sehen, ob dass dann zum gewünschten Erfolg führt.

Für's erste werd ich jetzt dann doch noch in dem Appartementhaus bleiben, wo ich bisher logiert habe. Nur leider muss ich mein Zimmer mit dem Balkönchen räumen und eine Etage höher ziehen, dann leider ohne Balkon. Daher werden jetzt alle Chancen ausgereizt, den Balkon zu nutzen und jeden Sonnenstrahl zu geniessen.


Liebe und sonnige Grüsse an alle meine Freunde!

Sonntag, 22. Mai 2011

...noch was

kaum war ich zurück in meiner Bleibe, zog ein heftiges Gewitter über Lausanne und es regnete in Strömen. Da hab ich mich dann gleich wieder an den Versuch gewagt, für meinen lieben Ex-Kollegen ein schönes Regenfoto zu machen, dada:


Erkundungstour die Zweite

Den heutigen Tag hab ich genutzt um ein weiteres Mal meine neue Umgebung etwas zu erkunden. Heute gings in Richtung Genf mit Ziel Nyon (ca. 15km vor Genf) und natürlich wieder mit ein paar Zwischenstops.

Der erste Halt war Morges, ein nettes kleines Städchen mit einem Savoyer Schloss, das Château de Morges am Hafen, aber auch eine gepflegt angelegte Uferpromenade und eine Altstadt mit teilweise recht kleinen Gässchen. Hier ein paar Eindrücke:
Uferpromenade Morges


Château de Morges

Gässchen



Nach einer kleinen Stärkung gings dann weiter, auch dieses Mal wieder, immer am See entlang.
Der nächste Halt, war dann ganz spontan in St. Prex, war so nicht eingeplant, aber laut Reiseführer sollte es ein mauerbewehrtes Bilderbuchstädchen sein, also warum nicht?
Und der Reiseführer hat nicht zu viel versprochen, St-Prex ist wirklich ein niedliches Städtchen (zumindest die Altstadt am Seeufer), mit engen Strässchen, kleinen Häuschen, alles wirkt Mittelalterlich, aber sehr gepflegt, mit Rosenbüschen, die an den Hauswänden emporranken, also wirklich wie im Bilderbuch:

Stadttor Tour d'Horloge
Danach gings auf zur letzten Etappe, nach Nyon.
Hier hat man das Gefühl in einem kleinen Dorf am Mittelmeer zu sein, die engen, gepflasterten Gassen, der Ausblick über die Dächer auf das Wasser...
Beherrscht wird das Stadtbild von dem Château de Nyon, aber es gibt auch noch ein paar andere nette Ecken mit schöner Aussicht
Blick auf Nyon

Fischerviertel

Überreste des römischen Forums

Stadttor Ste Marie
Parc du Burg-de-Rive

Château

ohne Worte
Zum Abschluss hab ich mir dann noch den Luxus eines Eises gegönnt, Luxus im wahrsten Sinne des Wortes, bei einem Preis von ca. 5 € für 2 Kugeln (die Waffel kostet dann nochmal extra 50 cent !)
Aber es war lecker!

Samstag, 21. Mai 2011

Einkaufen

Auch Einkaufen ist hier etwas anders, als wie bei uns.
Zum einen gibt es andere Geschäfte, andere Produkte, andere Zeiten (hier schliessen die meisten Läden noch um spätestens 19h) und natürlich andere Preise. Aber was auch anders ist, ist, wie man zum einkaufen geht, meistens nicht mit dem Auto, sondern mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. 

Mir war ja schon vor meinem Umzug in die Schweiz klar, dass man hier ein anderes Preisniveau hat, als wir es gewohnt sind, zumal sich bei uns die Discounter ja auch wahre Preisschlachten liefern. Hier herrschen nach wie vor die Einkaufszentren Migros und Coop vor, obwohl, seit einigen wenigen Jahren auch Aldi und Lidl den Schritt zu den Eidgenossen gewagt haben. 
Wie ich hier vor Ort aber schon aufgeklärt wurde, geht der gewöhnliche Durchschnittsschweizer nicht zu Aldi, zumindest nicht in den Hauptstosszeiten und wenn dann am Besten mit Sonnenbrille getarnt, man will ja nicht dabei ertappt werden. Den schliesslich untergraben diese Discounter die Vorherrschaft der Migros und das geht ja mal gar nicht. Schliesslich ist die Migros traditionell ein Teil der schweizerischen Gesellschaft und gestaltet die Zukunft des Landes aktiv mit, da kann man doch nicht einfach zu Aldi gehen. 
Und um das Ideengut der Migros weiterzuführen, hat der Gründer Gottlieb Duttweiler 15 Thesen aufgestellt, die noch heute als Richtlinien für die Verwaltung der Migros hinzugezogen werden.
Am besten gefällt mir hierbei die 9. These!
Ich gebe ehrlich zu, auch ich kaufe ab und an bei Migros, erstens findet man diese in allen Grössen an jeder Ecke und zum anderen, ist nicht weit von meiner Bleibe eine Filiale, die bis 22h Abends geöffnet hat, sogar Sonntags, im Sommer (es lebe der Tourismus).
Aber für den Grosseinkauf bevorzuge ich dann doch wiederum Aldi, man muss ja sehen wo man bleibt, so finanziell gesehen.

Nun kommt aber dass Problem, dass Aldi eben nicht an jeder Ecke zu finden ist, sondern es gibt 2 Stück, nicht gerade zentral gelegen. Womit dann das nächste Thema erreicht wäre, wie erreiche ich das Ziel meiner Wünsche (Aldi) am Besten? 
Mein Auto steht momentan auf einem Parkplatz etwas dezentral, so dass ich erst mal 10min bis zu meinem Auto bräuchte und dann nochmal gefühlte 30min quer durch Lausanne bis zu Aldi.  
Also, machen wir's wie die Einheimischen, wir fahren Bus und Metro. Da ich aber noch nicht ganz geübt bin, den Einkauf auf diese Weise zu erledigen, gab es bei jedem Produkt bevor es im Einkaufswagen landete den Gedankengang: "brauch das wirklich, das wiegt ca....gr/kg, ich muss das dann ja noch Heim tragen."
Die Einheimischen sind da durchaus schlauer und haben sich fast flächendeckend mit Einkaufstrolleys eingedeckt. 
Auch hier wieder etwas, was das Strassenbild prägt. Bei uns sieht man meistens ältere Herrschaften mit diesem Gefährt durch die Innenstädte quietschen, hier sind jung und alt damit unterwegs. Das führt natürlich dann auch zu ganz neuen Geschäftsideen, so werden diese Trolleys zuhauf angeboten, in quitschbuntem Design, mit lustigen Sprüchen, oder kunstvoll verziert, mit grossen Kunstwerken bekannter Maler usw.




So ein Gefährt muss ich auch haben! (Mein Rücken wird's mir danken)



Donnerstag, 19. Mai 2011

Tretroller oder besser gesagt trottinett

Dieses Ding, das bei uns nur eine kurze Überlebensphase hatte, bevor es wieder von den Strassen verschwand, ist hier DAS Fortbewegungsmittel, gemeint ist der Tretroller, Scooter, oder wie man das Ding aus nennen mag, hier heisst es auf jeden Fall trottinett, oder liebevoll trotti.
Das dieses Ding von Kindern benutzt wird, hat ja seine Berechtigung, sagt ja keiner was, da lächelt man dann auch noch, wenn die/der Kleine einem in die Hacken fährt. Die Koordination ist ja wahrlich nicht so einfach.
Aber ausgewachsene Männer in Anzug und Kravatte auf so etwas durch die Strassen eiern zu sehen, hat schon etwas gewöhnungsbedürftiges. Und hier gehört es tatsächlich zum alltäglichen Bild in den Strassen, gerade im "Berufsverkehr" schlängeln sich zig Damen und Herren in ihrer schicken Bürokleidung zwischen den restlichen Passanten hindurch. Wobei sie darin doch schon so geübt sind, dass Zusammenstösse noch recht selten sind. Was um so erstaunlicher ist, da Lausanne nicht gerade eben ist, sondern teilweise recht steile Strassen hat, was natürlich einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Geschwindigkeit hat, daher ist dann durchaus ein gewisses Können vorrauszusetzten, um nicht bei der nächsten Kurve auf der Nase zu landen.

Wenn wundert es da, dass mehrmals die Woche in der Tagespresse von grossen und kleinen Unfällen mit dem "Trotti" zu lesen ist, nicht immer mit glimpflichem Ausgang. Die Geschwindigkeit, die diese Dinger erreichen können, ist schon erstaunlich und wie ja bekannt ist, ist das Standartmodell nicht mit Bremsen ausgestattet.

Aber ein weiteres Problem ist, wohin damit, wenn man erst mal auf der Arbeit angelangt ist? Auch wenn sie noch so praktisch zusammenklappbar sind, nehmen sie doch immer noch Platz weg. Aber die Schweizer wären ja nicht die Schweizer, wenn sie da nicht was erfinden würden, nämlichen einen "Trotti-Ständer", an dem man sein geliebtes Gefährt dann auch sicher anketten kann:


Mal sehen, ob ich, wenn ich lange genug hier bin, auch von diesem Virus angesteckt werde.

Samstag, 14. Mai 2011

Regen

Auch hier ist mal schlechtes Wetter und wie überall, natürlich am Wochenende.
Und um das zu dokumentieren, hab ich mich extra nach draussen gewagt und versucht schöne Schlechtwetterfotos zu machen, damit mir hier niemand nachsagt, die Fotos die ich veröffentliche wären alle nachbearbeitet oder Postkartenmotive ;-).  
Nur ist es nicht so leicht ein schönes Foto vom schlechten Wetter zu machen, daher hier nur ein Versuch:


Allen meinen Freunden ein schönes Wochenende !


P.S. ich kanns mir aber nicht verkneifen, noch ein schönes Foto anzuhängen, wenn die Abendsonne eine Lücke in den Regenwolken findet, gibt das eine herrliche Stimmung über dem See




Freitag, 13. Mai 2011

Die erste Woche

So, die erste Arbeitswoche liegt hinter mir. Und mein Fazit ist, auch hier wird nur mit Wasser gekocht, wenn auch streng nach Norm.
Nein, auch hier gibt es die üblichen Probleme de Koordination zwischen den Beteiligten eines Projektes, so kommt es z.B. auch hier mal vor, das der Statiker eine Wandöffnung plant und der technische Ingenieur seine Leitungen aber 1m daneben durch die Wand führen will. 
Ansonsten kann ich sagen, dass ich mich in dem Büro ganz wohl fühle, auch wenn es eine grosse Umstellung ist, von einem kleinen, persönlichen Büro, zu einer weitaus grösseren Struktur mit ca. 30 Mitarbeitern. 
Da man, laut réglement intern keine Getränke zum Arbeitsplatz mitnehmen soll, ist ein beliebter Treffpunkt die Küche, mit dem Kaffeeungetüm, welches aber auf Knopfdruck einen wirklich leckeren Kaffee zaubert. Und hier gönnt man sich dann schon mal den ein oder anderen Plausch mit den Kollegen, wobei hier die Sprache variieren kann zwischen Französisch und Deutsch.
Das Arbeiten hier ist ganz angenehm, auch wieder sehr selbstständig, man bekommt seine Aufgaben und das entsprechende Zeitlimit, und dann macht man. Das Projekt zu dem ich zugeteilt wurde ist nicht gerade klein (http://www.malagnou.ch) und es arbeitet ein Team von 3 Architektinnen (eine davon bin ich), eine Bautechnikerin und ich glaube ca. 4 Bauzeichner daran, so ganz hab ich den Durchblick noch nicht.
Eine der Bauzeichnerinnen, in der Ausbildung, wurde mir zugeteilt. Ein ganz neues Gefühl, da es hier ja nicht nur ums delegieren geht, sondern sie soll dabei ja auch was lernen. 
Und selbst mit AutoCad freunde ich mich so langsam an, es gibt sogar ein paar Funktionen, die mir bei ArchiCAD immer gefehlt haben. Und wenigstens muss ich mich nicht erst mit der Tastatur rumärgern, da ich die Franco-Swiss ja schon gewohnt bin.

Dafür gibt es hier ein paar andere Dinge, wo ich nicht weiss, ob man darüber lachen oder die Hände überm Kopf zusammenschlagen soll.
z.B. Steckdosen:
Was ich gut finde, das Land ist klein, also spart man mit Platz, wo es geht, wo bei uns nur 1 Steckdose ist, finden hier direkt 3 Platz:
Dafür werden diese dann aber sehr spärlich in den Wohnräumen verteilt, was zu einem heillosen Chaos von Verlängerungskabeln und Mehrfachsteckern führt.
Ist mir bei den Wohnungsbesichtigungen aufgefallen, werde dann berichten, wenn ich meine Installation machen muss.
Gut, dass man hier einen Adapter braucht, wusste ich als gut vorbereiteter Auswanderer ja, bin auch gut versorgt. Was ich aber noch nicht wusste, dass es diesen Typ Steckdose nur in 2 Ländern dieser Erde gibt. Zum einen in der Schweiz, natürlich, zum anderen in Ruanda. Wo da wohl die Verbindung liegt?

Und wo wir gerade von Wohnungsbesichtigungen sprechen, da gibt es auch noch sowas. Wenn man eine Wohnung besichtigt hat, muss man eine Bewerbung ausfüllen und ein Dossier mit diversen Unterlagen einreichen. Dazu sollte auch ein Betreibungsregisterauszug zählen. Aaha! Was das? Erste Reaktion, Google, mit dem Ergebnis: "Der Betreibungsregisterauszug zeigt ob, gegen eine bestimmte Person oder Unternehmung Betreibungen vorliegen" Ahja, jetzt sind wir schlauer!
Letzlich nichts anderes als die Schufa-Auskunft, nur gibt es hierfür in der Schweiz eine extra Behörde, die sich darum kümmert.

Desweiteren gibt es dann noch eine schöne Klausel auf dem Bewerbungsbogen, meist so richtig schön kleingedruckt, in dem darauf hingewiesen wird, dass man, sollte der Mietvertrag zustande kommen, aber für den Fall, dass man die Wohnung dann letzlich doch nicht nimmt, 100 - 150 CHF Entschädigung für die "Umtriebe" fällig werden.
Also wenn das nicht jedesmal dabeistehen würde, dann käme mir das sehr unseriös vor, ist hier aber so üblich, gut nehmen wir dann mal so hin.


Aber das schönste ist es immer noch, am Abend, nach der Arbeit einen ausgiebigen Spaziergang am Seeufer entlang zu machen, einfach herrlich zum abschalten und noch ein bisschen Sonne tanken, hier die Eindrücke der letzten Abende:


Extra für Peter, ein Bild der Berge im Regen, der Beweis, auch hier ist nicht immer schönes Wetter


Montag, 9. Mai 2011

Erster Arbeitstag

Nachdem ich nun eine Woche Zeit hatte mich hier in Lausanne zu aklimatisieren, war es nun Heute soweit und ich musste die schöne freie Zeit gegen Arbeit eintauschen.
Der erste Arbeitstag, natürlich schlecht geschlafen, vor lauter Aufregung, was einen wohl erwarten wird. Zu allem Übel dann schon um 6 Uhr wach und ich musste erst um 10 Uhr dort sein, also Zeit totschlagen, Gott sei Dank kann ich ab Morgen anfangen wann ich will (also auch schon um 7Uhr).

Dann war es endlich soweit und es begann der Informations-Marathon, erst mal die Namen von ca. 20 anwesenden Kollegen/-innen, dann wo was zu finden ist und dann die Informationen zu dem Projekt an dem ich mitarbeiten werde. Bis zum Mittag hat das dann schon für einen rauchen Kopf gesorgt. 
Gut, von den 20 Namen sind erst mal nur ca. 5 hängen geblieben, beim Rest muss dann halt noch 2-3 Mal nachgefragt werden: "wie heisst du nochmal?" Aber bei der Menge Leute ist das, glaube ich, kaum erstaunlich.

Was ganz anders zu meinen bisherigen Büros ist, ist dass alles strikt geregelt ist. Es gibt ein "règlement interne", das so ziemlich, nein, das ALLES regelt, selbst wie man sich auf der Toilette zu verhalten hat (kein Spass!). Auch für die Projekte gibt es Dossiers in denen geregelt ist, wie gezeichnet wird, wie alles benannt wird usw. Da ist kein Freiraum für persönliches Chaos, halt, doch, jeder hat einen Rollcontainer unterm Schreibtisch, dafür gibt es keine Regeln, hier also der kleine Freiraum für mein eigenes Chaos :-))
Gut, ist am Anfang alles gewöhnungsbedürftig, aber ich denke mal, bei einem Büro mit ca. 25 Mitarbeitern ist es notwendig einiges zu regeln, um nicht im Chaos zu ertrinken.

Aber nicht nur die Organisation ist neu, auch muss ich mich wieder auf Windows umstellen, nach zig Jahren auf Mac und dazu noch ein neues Zeichenprogramm lernen (AutoCad), aber auch dass ist machbar und stürzt mich jetzt nicht direkt in Verwzeiflung (ok, mit Windoof ist das mal abzuwarten).

Was mir sehr gut in dem Büro gefällt ist das internationale Team, da ist fast alles vertreten, von Franzosen, Spanier, Portugiesen, Deutschen, sogar ein Mexikaner und natürlich auch Schweizer. Was auch zu einem herrlichen Sprachenmxs aus französisch, mit verschiedenen Akzenten, spanisch, deutsch und schweizerdeutsch führt. 

Das erste Resume fällt für mich durchaus positiv aus, ich wurde sehr offen im Büro aufgenommen und ich denke, dass das Arbeiten hier sehr angenehm sein kann.

Vorallem der Feierabend auf dem Balkon oder am Seeufer :-))

Sonntag, 8. Mai 2011

Carnaval de Lausanne

Die spinnen die Schweizer! Karneval Anfang Mai, was soll das denn? 
Ok, dieser Karneval hier hat nicht sehr viel gemein mit dem unsrigen, ausser dass auch hier der Alkohol in Strömen fliesst. Hier hat das nichts mit Fastenzeit und Winter austreiben zu tun, hier geht es ums feiern. Es ist ein Strassenfest, dass von der Präsenz zahlreicher Guggenmusiken aus der Schweiz und den benachbarten Ländern beherrscht wird. Es gibt z.B. einen Wetbewerb, welche Gugge am lautesten spielt, da werden schon einige dB erreicht. Gerade die Schlagzeuge, geben dann alles und dass kann schon ganzschön aufs Trommelfell gehen.
Das ganze Spektakel zieht sich auch hier über mehrere Tage, Höhepunkt ist jedoch sicher der Umzug, den ich mir heute Mittag auch angetan habe. 
Bei gefühlten 30° hatte das Ganze schon eher was von Karneval in Rio, zumal ich von einer Grupper portugiesisch tratschender Frauen umzingelt wurde, die sich lauthals, in Portugiesisch natürlich, unterhalten haben. Aber gegen den Lärm der Guggen kamen sie dann doch nicht an.

So, nun folgt noch ein Video mit kleinen Ausschnitten des Umzugs:



Samstag, 7. Mai 2011

Erkundungstour

Nachdem ich die erste Woche hier in Lausanne ganz gut rumgekriegt habe, mit Besuchen beim Amt, bei den Versicherungen, bei der Bank, bei diversen Immobilienverwaltern hab ich mich Freitag Nachmittag einfach mal in den Bus gesetzt und bin in den Sauvabelin Wald gefahren. 

Eins muss ich ja jetzt noch vornweg nehmen, die öffentlichen Verkehrsmittel hier sind ein Traum, man kommt eigentlich immer von überall nach überall, egal ob mit Bus oder Metro. Was man aber auch nutzt, denn der Höhenunterschied vom Hafen bis zum Stadtzentrum ist nicht zu verachten, inkl. der Hochs und Tiefs in der Stadt selbst, da merkt man nach einem Tag schon so ein leichtes Ziehen in den Unterschenkeln und freut sich, sich dann gemütlich vom Bus bis fast vor die Haustür kutschieren zu lassen.

So, nun aber zurück zum eigentlichen Thema. Der Sauvabelin Wald ist ein 50 Hektar grosser Laubwald oberhalb der Stadt. Aber der eigentliche Grund warum ich hier hoch gefahren bin, war der Aussichtsturm. Zum einen eine interessante Holzkonstruktion, nach dem Vorbild der Treppe im Château de Chambord (F) die von Leonardo da Vinci entworfen wurde aber zum anderen natürlich, weil ich mir von dort oben eine herrliche Aussicht erhoffte.

Gut, der Turm war schnell gefunden.




Nun gings an den Aufstieg, 151 Stufen nach oben und das alles mit Höhenangst, aber die Aussicht von dort oben hat für die Mühen entlohnt. Auch wenn sie bei richtig klarem Wetter (Föhn) noch besser wäre:

Blick über Lausanne

Heute hab ich mich dann spontan entschlossen, den See zu umrunden, ok, ich habs nicht ganz geschafft, es gab einfach zu viel zu sehen, aber bis Evian-les-bains hab ichs geschafft.


Mein erster Halt war Montreux, ein nettes kleines Städchen, das ähnlich wie Lausanne am Berghang liegt, dass hiess, auch hier einiges an Steigung zu überwinden, zwischen der, fast wie ein botanischer Garten angelegter Uferpromenade, mit herrlichem Panorama:


Bis zur kleinen, verwinkelten, mit steilen Gässchen versehenen Altstadt:


Aber auch hier die Devise, der Aufstieg lohnt, den von oben hat man immer die beste Aussicht:

Blick über Montreux
Nach dem Abstieg (nur halb so anstrengend) und einem kleinen Bummel im Stadtzentrum gings dann am See entlang weiter. Und wenn man da so fährt, zwischen See, Weinbergen, den z.T. mondänen Hotels und teuren Villen, das kommt einem dann schon eher wie Urlaub vor. Es ist für mich noch immer etwas unglaublich, dass diese Umgebung, meine neue Heimat ist, selbst wenn mich meine Wohnungssuche etwas ins Hinterland verschlägt, so bin ich doch immer in min. 20 Minuten am See. WOW!

Mein nächster Stop war dann beim Château de Chillon, eine aus dem 11. Jhd stammende Wasserburg. Ins Innere der Burg bin ich nicht vorgedrungen, da hat mich der Eintrittspreis abgeschreckt, noch hab ich mich nicht an die schweizer Preise gewöhnt. Aber auch von Aussen macht die Burg was her:





Danach gings dann erst mal, immer am See entlang nach Frankreich. Eigentlich hätte man in jedem Dörfchen am Ufer halten können, den jedes hat etwas zu bieten, aber ich muss mir ja noch ein paar Sehenswürdigkeiten aufbewahren, nicht alles auf einmal.
Daher war mein nächster Halt erst in Evian-les-bains, jawohl, DAS Evian, wir kennen es alle, hier kommt es her. Kostet hier aber genausoviel, wie überall.
Auch dieses Städtchen hat, wie fast alle am See, eine wunderschöne Uferpromenade. Hier hab ich mir dann ein Eis und ein Päuschen gegönnt, ach war der Himmel schön blau und die Wiese so grün....und Lausanne so weit weg:
ganz da drüben liegt Lausanne

Nun stand ich vor der Entscheidung weiterfahren oder zurück, da mein Aufnahmevermögen für diesen Tag erreicht war entschied ich mich für letzteres. Konnte aber der Versuchung nicht wiederstehen, doch noch schnell einen französischen Supermarkt aufzusuchen, über die Preise zu staunen (Gott ist das billig hier...), ein paar Kleinigkeiten mitzunehmen und nochmal mit dem Euro zu bezahlen.

Man gewöhnt sich ja schnell an den Franken, es ist ein wirklich schönes Geld, die Scheine sind so schön bunt, das Papier fühlt sich irgendwie fester an, aber es hilft nichts, es ist trotzdem ruck-zuck weg, daher wird wohl auch in Zukunft ab und an ein Einkaufstag in Frankreich eingelegt.

Heut Abend hab ich mich dann noch kurz in die Stadt gewagt, den hier ist gerade Karneval, ja genau Karneval, das was wir in Deutschland schon einige Zeit hinter uns haben. Gut hier ist es mehr ein Strassenfest, aber es ist die Höhle los, inkl. verkleideter Menschen, ok, hauptsächslich Kinder.


Aber etwas was mich dann hier an meine alte (ganz alte) Heimat erinnert hat, dass waren die Guggemusiken. Für jemanden der es nicht kennt, klingt es im ersten Moment einfach schief, aber dafür haut's der Rhythmus raus und es muss leicht schief klingen, so ist das gedacht. Und die Gruppen können richtig Stimmung machen.


Summa summarum kann ich sagen, dass die Gegend hier wirklich ein Traum ist, der für vieles entschädigt, wie z.B. die extrem hohen Mieten für wenig Gegenleistung, die hohen Lebenshaltungskosten, die wenigen Urlaubstage (nur 20 und die Schweizer haben in einer Volksabstimmung gegen mehr Ferien abgestimmt, die spinnen die Schweizer!)
Aber wenn man dann so am Seeufer entlangspaziert, dann denkt man nicht eine Sekunde daran, dann geniesst man (Frau) einfach nur.
Es ist nur schade, dass ich hier den Traum lebe, den meine beste Freundin schon so lange träumt, doch immer wieder werden ihr Steine in den Weg gelegt. Ich hatte so gehofft, dass aus ihrem Traum unser gemeinsamer wird und ich hoffe noch immer, den die Hoffnung stirbt zuletzt.

Mittwoch, 4. Mai 2011

So, die ersten 2 Tage in Lausanne hab ich schon hinter mir, auch hier hab ich das Gefühl, dass die Zeit rast.

Der erste Tag in Lausanne begann mit grauem Himmel und Regen, das hat die Stimmung nicht gerade gehoben, zumal an diesem Tag administrative Aufgaben vor mir lagen, was ja an sich schon nicht motivierend ist, aber wenn man dann noch durch den Regen stapfen muss, dann ist die Stimmung im Keller.

Aber nichtsdestotrotz hab ich meine Unterlagen und meinen Regenschirm eingepackt und mich zur ersten Station auf meiner Liste aufgemacht, zum Bürgeramt. Auch wie in Deutschland muss man sich hier erst mal anmelden und damit auch direkt die Aufenthaltsgenehmigung anfordern. 
Also ab zum Amt und dann erklärt mir die nette Dame, Punkt für Punkt, was ich benötige, 1. ja, hab ich, 2. ja, 3. ja, 4. neiin, die brauchen eine Geburtsurkunde, derer ich eine besitze, die aber irgendwo in Süddeutschland in einem Container in einer Kiste schlummert. Also Formular und Liste mitgenommen und aus Deutschland die Urkunde angefordert, aber das dauert....

Gut dann eben weiter auf der Liste, Bankkonto, auch wichtig. Das hat wenigstens reibungslos geklappt, auch wenn der nette junge Mann gemeint hatte, dass er eigentlich schon die Aufenthalstgenehmigung bräuchte, aber er lässt das mal so durchgehen (lächel), ich kann sie ja noch nachreichen. Uff, geschafft. 

So dann Punkt Nummer 3, da wollt ich mir zum Nützlichen noch was gönnen, zum neuen Handyvertrag noch ein neues Handy, genauer gesagt das IPhone 4 in weiss, aber.... Ein Vertrag ist nur mit dieser blöden Aufenthaltsgenehmigung möglich, also erstmal nur Prepaid mit dem alten Handy.

Zu guter Letzt stand dann noch die Krankenkasse auf der Liste, auch wichtig, da man sich hier in der Schweiz selbst versichern muss, aber auch hier ist dass nicht so einfach, wie gedacht, die Kasse, die ich mir rausgesucht hab, die wollen natürlich erst mal einen Hausarzt, daus ihrer Liste natürlich, also dann erst mal unverrichteter Dinge wieder abziehen und Arzt suchen.

Danach hatte ich erst mal die Nase voll von "geht nicht so einfach" und zudem hatte ich nasse Füsse, also erst mal aufwärmen, zurück in die Wohnung und ins Internet zur Wohnungssuche, auch noch so ein Punkt auf der Liste, ein nicht ganz unwichtiger Punkt. Aber die Angebot sind rar gesät und bis auf 2 Wohungsbesichtigungen war noch nicht mehr drin.


Heute Morgen hat mich dann als Entschädigung für Gestern die Sonne geweckt, da machen dann auch kleine Erledigungen mehr Spass. Nachdem ich mir einen Hausarzt gesucht hatte, leider auch nicht so einfach, aber erledigt, hab ich mich noch um einen sehr wichtigen Punkt gekümmert: mich für einen Salsa-Kurs angemeldet.
Zur Belohnung hab ich mir dann am Nachmittag die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und zum Abschluss noch einen Spaziergang am Seeufer gemacht, um die letzten Sonnenstrahlen zu geniessen.




Als ich dann da so saß, in der Sonne, die Wellen plätscherten leise gegen den Sand zu meinen Füssen, 
da war ich plötzlich glücklich, dass ich den Schritt gewagt hab, dass ich nun hier lebe und dass ich das nun theoretisch jeden Abend machen könnte, so nach Feierabend noch am See spazieren gehen, oder im Sommer noch ein Ründchen schwimmen, oder, oder...

Montag, 2. Mai 2011

Der grosse Tag

Hottenbach, Hunsrück, 8Uhr35, alles gepackt, Navi eingestellt auf Lausanne, geplante Ankunftszeit 15Uhr30, los gehts!
Endlich!
Fast eine Woche Nomadenleben ist dann doch genug, ich will meine Taschen wieder auspacken und mich wenigstens annähernd wieder Zuhause fühlen.

Die ersten Kilometer verlaufen noch ganz friedlich, ganz gemütlich, bis ich die Grenze zu Frankreich passiere, kurz danach wird mir bewusst, du hast gerade Deutschland verlassen und zwar nicht nur mal eben so für ein Urlaub, sondern gegebenenfalls für immer. Ich habe nichts mehr in Deutschland, keine Wohnung, keine Arbeit, upps, schluck, Tränchen gedrückt. Doch, Freunde hast du da immer! Noch ein Tränchen.
Stop!
Nach vorne schauen!

Kurz vor dem Zoll in Basel dann nochmal eine kleine Panikattake, die ist aber schnell vergessen, dem Zoll sei Dank. So einfach ist es dann doch nicht ein Auto in die Schweiz zu überführen, neiheien, da müssen sie erst zum deutschen Zoll und das Auto offiziell ausführen. Schwierig, wenn man dummerweise gerade am Zoll Frankreich-Schweiz steht.
Also, alle Unterlagen wieder eingepackt und nach Deutschland rüber. Zoll erreicht, aber welche Ausfahrt muss man nun nehmen? Hiiiiilfe! Zu spät, schon hatte ich mich "heimlich" hinter den Zöllnern durchgemogelt. Hilft aber nichts, dass Auto muss ordnungsgemäss verzollt werden. Also Parkplatz gesucht, Gott sei Dank gabs eine Raststätte direkt hinter dem Zoll und zu Fuss zurück. 
Dann erst mal zum deutschen Zoll, in die lange Schlange zwischen die ganzen Brummifahrer gestellt, das Auto als Übersiedlungsgut anmelden, Stempel erhalten, ab damit zum schweizer Zoll.
Glücklicherweise hab ich einen netten schweizer Zöllbeamten erwischt, der mir beim Ausfüllen des entsprechenden Formulars sogar unter die Arme gegriffen hat, dann nur noch warten, bis er alle Unterlagen geprüft hat und siehe da, keine 30min später ist mein Auto nun offiziell in die Schweiz importiert und ich kann es hier dann mal anmelden (irgendwann mal)
On the road again! Und weiter gehts, quer durch die schöne Schweiz, in Richtung Lausanne.

Abfahrt Richtung Lausanne


Und gegen 16 Uhr hab ich dann auch endlich den Genfer See erreicht, bei traumhaftem Sonnenschein und Temperaturen um die 23°, was will man mehr, dass nenn ich mal einen Empfang!

zielstrebig auf den See zu

Nun noch schnell den Schlüssel für meine Bleibe abholen und dann mal sehen, ob sie auch hält, was das Internet verspricht. Und wirklich, die Einrichtung ist top, der Balkon hat Seesicht, ruhig gelegen, es ist 5 min zu Fuss von meiner neuen Arbeitsstelle entfernt, und liegt genau zwischen See und Stadtzentrum.

mein kleines Studio

Blick auf den See vom Balkon

Blick aus dem Bett

Blick auf die Berge vom Balkon


Jetzt nur noch schnell ausgepackt und dann wird erst mal der Balkon eingeweiht, ein kleines gemütliches Abendessen mit schweizer Käse und deutschem Moselwein.

Angekommen!