Sonntag, 31. März 2013

Mal wieder....

Mein Gott, wie die Zeit vergeht, kaum dreht man sich um, schwupps, da ist schon wieder fast ein Jahr vorbei und ich kann jetzt schon fast mein 2-Jähriges in der Schweiz feiern. Und ja, ich fühle mich hier wirklich Zuhause!

Und was ist nicht alles passiert in diesem Jahr. Viel. Viel gesehen, viel erlebt, viel getanzt, viel gelacht, auch mal geweint...aber im Grossen und Ganzen einfach das Leben genossen.

So hab ich auch im letzten Sommer wieder in vollen Zügen von den Bergen profitiert. Mal alleine, mal in einer Gruppe, es ist aber immer wieder gleich faszinierend, nach den ganzen Anstrengungen des Aufstiegs auf dem Gipfel zu stehen und auf die Welt hinunterzublicken. 

Ein Erlebnis war dann doch etwas Besonderes, den Sonnenaufgang in den Bergen. Sich dazu aufzuraffen, um 3 Uhr Morgends aufzustehen, in die Berge zu fahren, im Mondschein einen Höhenunterschied von ca. 1000m zu überwinden und dann steht man da oben, ganz allein und erlebt, wie die Welt ringsum langsam zum Leben erwacht. Das ist so ein unbeschreibliches, erhebendes Gefühl. 







Desweiteren hab ich es diesen Winter auch geschafft mit dem Schneeschuhwandern anzufangen, und darin auch eine neue Leidenschaft entdeckt. Es ist so herrlich im strahlenden Sonnenschein durch die verschneiten Landschaften zu stapfen und unter sich sieht man die Täler im Nebel versinken. 




Man kann aber auch noch ganz andere witzige Sachen unternehemn, z.B. Tobboganing, nichts anderes, als in grossen Reifen präparierte, Bobpistenähnliche Bahnen runterzurauschen, allein oder in der Gruppe, vorwärts oder rückwärts, ganz egal, es ist in allen Richtungen ein riesen Spass.


Oder bei Vollmond in die Berge zu fahren, die Schneeschuhe an den Füssen, den Bob auf dem Rücken und dann den Berg hoch, gemütlich ein Fondue essen und zum Abschluss den Berg auf dem Bob wieder runterdüsen. Funktioniert auch bei Nebel oder Neumond ;-).
 

Aber nicht nur sportlich hab ich mich der Umgebung angepasst, auch kulinarisch.
Fast jede winterliche Betätigung endet mit dem gemütlichen Zusammensein um einen Fonduetopf, Käsefondue natürlich. Wobei ich da dieses Jahr auch einige interessante Varianten kennengelernt habe, da Käsefondue ja nicht gleich Käsefondue ist.
So gibt es den Klassiker, moitié-moitié, bestehend aus Gruyère und Vacherin Fribourgeois. Dann gibt es aber noch zahlreiche Varianten des Käsefondues, wie zum Beispiel das Fondue au tomate, au bolet, au poivre oder fondue échalotte. Aber nicht zu vergessen, es gibt dann auch noch das Fondue au chèvre. Und alles soooo lecker!
Gut, ich hab noch nie so viel Käse in einer Saison vespeist und zum Glück ging dem Schlemmen immer eine sportliche Aktivität voraus, na ja zumindest meistens, denn sonst würde es irgendwann etwas eng werden in den Skihosen ;-)

Und damit es nicht langweilig wird, stehen für dieses Jahr ein paar Projekte an. Zum einen  der lang ersehnte Jobwechsel. Nach langem Überlegen gings dann letztlich ganz schnell und so werd ich mich ab Juni den Herausforderungen eines neuen Arbeitgebers stellen.
Als nächstes Projekt steht dann der Wohnungswechsel an, mal sehen, ob es leichter ist eine Bleibe zu finden, wenn man schon eine Weile in der Schweiz lebt. Ich hoffe es.

Aber das wichtigste ist und bleibt, die Umgebung zu geniessen, die Wochenenden in den Bergen zu verbringen oder am Seeufer, oder beides. Das ist die schönste Belohnung nach einer stressigen Arbeitswoche.









Donnerstag, 3. Mai 2012

1 Jahr

Nocheinmal in Worten, EIN JAHR, bin ich jetzt schon in der Schweiz, oder sollte ich besser sagen erst. Denn wenn ich so zurückblicke, dann kommt es mir definitiv schon viel länger vor. Was da nicht so alles passiert ist in diesem einen Jahr.

Ich hab zum Beispiel die Liebe zum Wandern entdeckt, vorallem auf die Gipfel klettern und den Ausblick und die Stille geniessen, ein herrliches Gefühl. Ich freu mich schon wieder auf die kommende Wandersaison.



Oder die heissen Sommertage am Seeufer ausklingen lassen, diese Möglichkeit zu haben, einfach nach der Arbeit die Schwimmsachen, ein schönes Buch und eine Decke schnappen und an den See gehen und dort bleiben bis zum Sonnenuntergang.

Oder aber auch die Spaziergänge nach Feierabend am Seeufer entlang Richtung Heimat, dabei die untergehende Sonne im Rücken.



Oder die herbstlichen Spaziergänge in den Weinbergen des Lavaux, mit einem Ausblick zum träumen.


...

Eins steht fest, ich fühl mich wohl hier, ich hab hier eine neue Heimat gefunden, der ich so schnell nicht wieder den Rücken kehren will (wenn die Schweizer mich lassen ;-))


Für das 2. Jahr gibt es nun ein neues Ziel, Freundschaften!
Etwas, was mir bisher nicht leichtgefallen ist, aber sich doch in den letzten Wochen geändert hat. 
Man muss nur mal etwas im Internet recherchieren und siehe da, es gibt eine Internetseite, die für Mitglieder von Mietgliedern organisierte Freizeitaktivitäten anbietet. Die beste Art Menschen kennenzulernen, die die gleichen Interessen haben, aber auch um Neues auszuprobieren.
So hab ich in den letzten Wochen einige Restaurants kennengelernt, einige Nächte durchgetanzt, Spaziergänge mit netten Gesprächen gemacht, selbst schon ein Brunch organisiert usw. und das Beste dabei, jede Menge neuer Bekanntschaften geschlossen, die z.T. auch abseits dieser Seite zu weiteren Unternehmungen führen. 
Ein weiterer Vorteil dieser Aktivitäten ist natürlich auch, dass ich dadurch gezwungen werde, viel mehr Französisch (na ja schweizer Französisch ;-)) zu sprechen, als nur auf der Arbeit, so dass sich das auch noch positiv auf meine Sprachkenntnisse auswirkt

Eins ist auf jeden Fall klar, langweilig wird es mir nicht mehr und wenn ich Sonntags mal wieder Lust auf Kuchen backen hab, dann organisier ich einfach ein Kaffekränzchen.


Dienstag, 13. Dezember 2011

Der Einwanderung letzter Akt (vorläufig...)

So, es ist tatsächlich vollbracht, der letzte Schritt ist vollzogen, mein kleiner Opel ist ein vollwertiger Schweizer geworden.


War auch alles halb so schlimm, hat nur so ca. 4 Wochen gedauert.
Anfänglich hatte ich mir überlegt, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, die Liste mit den vorzulegenden Dokumenten hatte ich und das Auto beim technischen Dienst vorzuführen kann ja auch keine Hexerei sein. Dachte ich mir. Nachträglich bin ich froh, dass ich die ganze Prozedur dem Opelhändler meines Vertrauens überlassen hatte. Denn so einfach war's dann doch nicht.
Als erstes hab ich alle geforderten Unterlagen und Dokumente beim Händler abgegeben, der gute Mann ist dann damit zur Anmeldestelle und siehe da, es fehlte natürlich noch ein Zolldokument, aber welches? Erst das Nachfragen beim Hauptzollamt hat Klarheit in die Sache gebracht um welches Dokument es sich handelt, aber eben dieses Dokument war natürlich im Orginal unauffindbar, es gab nur noch ein PDF, immerhin. Also hoffen und bangen, dass es der Behörde ausreicht. 
Hat dann nur so ca. 10 Tage gedauert, bis ich einen hochoffiziellen Brief im Briefkasten hatte, mit der Aufforderung mein Auto an dem und dem Tag um 11h20 (sehr Arbeitnehmerfreundlich) beim technischen Dienst vorzuführen. Aber das hiess immerhin, dass sie das kaum leserliche PDF akzeptiert hatten. 
Also, Termin mit der Werkstatt ausgemacht, damit diese mein Auto für diese Untersuchung vorbereitet, vorallem reinigt. Denn hier bei den Schweizern muss das Auto blitzeblank sein, inkl. Motorraum, damit sich die Herren bei der Untersuchung die Finger nicht schmutzig machen. Dann durfte ich noch einen letzten Abend mit meinen deutschen Nummernschildern durch die Gegend fahren, und am nächsten Abend hab ich dann meinen kleinen "Neuschweizer" abgeholt. 

Es ist noch etwas gewöhnungsbedürftig, ich bin glaube ich schon ein paar Mal an meinem Auto vorbeigelaufen, da ich noch nach den deutschen Nummernschildern Ausschau halte.

Aber mein erster Gedanke war, dass ich ja jetzt ganz brav fahren muss, da mit der Anmeldung den Schweizern jetzt auch meine Adresse bekannt ist, um Knöllchen zuzustellen :-(

Dienstag, 15. November 2011

Wäschepanik

Also, ich hab mich ja in der Zwischenzeit an so einige schweizer Eigenheiten gewöhnt. Die Mülltrennung, das Tempo auf den Autobahnen, die Preise, der Käse...aber an eines kann und will ich mich auch nicht gewöhnen, die Waschtage.
Mir erschliesst sich einfach nicht der Sinn hinter der Einrichtung der gemeinschaftliche Waschküche mit einer Waschmaschine für das ganze Haus und festgelegten Waschtagen. Für mich ist das definitiv eine Einschränkung meines Lebensstils, der mal mehr, mal weniger zum tragen kommt.
Und auch manchmal zu kleinen Panikaktionen führt, so wie Heute.
Seit Tagen "sitz" ich auf meiner dreckigen Wäsche, kann es kaum erwarten, dass meine 4, mir zustehenden Waschtage pro Monat endlich da sind, in der festen Annahme, dass ich vom 16. - 18. waschen darf. 
Und als ich dann so heute Abend begonnen hab, die Wäsche zu sortieren und auf die verschiedenen Tag zu verteilen, da fällt mir auf, hmmm, vom 16. - 18., das sind ja nur 3 Tage !?, Irgentwie ist mir da ein Tag durch die Lappen gegangen, aber wie und wo?
Also erst mal ganz schnell, schon mit einem leichten Anflug von Panik in den Keller gestürmt, wo die hausinterne Waschliste hängt und, Schock, Mist, GRRRRR, ich hätte schon seit 2 Tagen waschen können.
Das hat nun zur Folge, dass ich alles, was ich gedanklich schön auf 4 Tage verteilt hatte nun in 1 1/2 Tagen erledigen muss, aber alles zwischen 7 und 20 Uhr, sprich, schnell vor der Arbeit und schnell nach der Arbeit....Folge = Panik! Wäschepanik! 
Und trocknen muss das Ganze ja auch noch. Da unser Hausbesitzer sich den Luxus eines Trockners nicht gönnt, und der Trockenraum am letzten Waschtag auch geräumt werden muss, wird das ganz schön eng auf meinem kleinen Wäscheständer.
Gut, künftig wird mich mein Kalender 2 Tage vor dem "Ereignis" Waschtag per Mail daran erinnern, wozu hat man schliesslich die moderne Technik.

Was war das doch schön, als ich noch meine eigene Waschmaschine und meinen Trockner hatte und einfach waschen konnte wann es mir gepasst hat. 
Da zeigt sich mal wieder, manchen Luxus lernt man erst zu schätzen, wenn man ihn nicht mehr hat.

Freitag, 21. Oktober 2011

Das war ja mal einfach....

Seit heute Morgen bin ich stolzer Besitzer eines Schweizer Führerscheins!
Und erstaunlicherweise ging das alles schnell und einfach und war nicht mal teuer. 
Es war lediglich Formular ausdrucken, Stempel beim Einwohnermeldeamt holen, Sehtest machen und Stempel vom Optiker im Formular nicht vergessen, zur Führerscheinstelle fahren (das war heute Morgen noch das komplizierteste) alles abgeben, noch eine Unterschrift und dann heisst es ganz lapidar, sie können sich ihren neuen Führerschein an der Kasse abholen. Wie? das wars schon? Kein, das muss jetzt erst noch geprüft werden, versand, verschickt, gestempelt... einfach so, einfach direkt mitnehmen. So gefällt mir das.


Nur leider haben sie meinen schönen alten rosa, schon leicht zerfledderten deutschen Führerschein behalten :-(

So, dann kann ich ja jetzt den nächsten Schritt, Auto ummelden, in Angriff nehmen....

Sonntag, 16. Oktober 2011

Natur

Heute hat es mich mal wieder nach draussen gezogen, zum Wandern in die Natur, die schöne Herbststimmung geniessen. Es was schönes, sonniges Wetter gemeldet, also los.

Gut, die Bäume mit ihrem Farbspiel sind da, nur leider lies die Sonne auf sich warten, was sich negativ auf die Temperaturen ausgewirkt hat. Aber davon lässt man (Frau) sich ja nicht abschrecken, einfach ein wenig schneller laufen, dann wirds auch warm. Vorallem, wenn man, wie ich Heute, erst einmal 1 Std in die falsche Richtung läuft und dann natürlich die Zeit wieder reinholen muss.

Mein heutiges Ziel war ein beliebtes Wanderziel im Jura, der Creux du Van, ein natürliches Amphitheater. Aber erst mal gings durch die Schlucht der Areuse



Beeindruckend, was für eine Kraft das Wasser haben muss, um solche Schluchten zu schaffen. 

Aber nun weiter aufwärts, schliesslich haben wir ja keine Zeit, die Wanderung ist laut Führer (Wanderführer) mit 51/2 Stunden Gehzeit angegeben und es wird ja jetzt schon früher dunkel und dank der verlorenen Stunde am Anfang, hab ich die Gelegenheit mich selbst zu stressen.

Die erste Zwischenstation ist ein alter Bauernhof, wo im 18. Jhd der letzte Bär dieser Gegend getötet wurde (da sind die tatsächlich stolz drauf, ok).
Hier hat die Sonne es dann auch geschafft die Wolken zu vertreiben und den Blick auf die Berge freizugeben:

Schön, aber hät ich gewusst, dass ich kurze Zeit später (ca. 2 Std.) dort oben stehen werde, dann weiss ich nicht, ob mir die Aussicht so gefallen hätte.

Anfangs ist der Weg bergan auch ganz angenehm, ein breiter, nicht zu steiler  Schotterweg. Und schon hier wird deutlich, dass mein Ziel, ein beliebtes Ziel ist. Es sind verdammt viele Menschen unterwegs.
Kurze Zeit später gehts dann ans Eingemachte, es wird steil und nicht nur dass, der Weg ist einfach besch...., glitschige, schon rund gelaufene Felsen, teilweise bedeckt von feuchtem Laub, ein Traum. Gut aufwärts ist's leichter. Aber leider muss man ja auch wieder runter, irgendwann. Aber daran jetzt lieber noch nicht denken.

Nach dem nicht endenwollenden Aufstieg erreicht man dann endlich das Hochplateau und ..... Wow.
Zum hatte ich das Glück, einen wunderbaren Blick auf die verschneiten Alpengipfel zu werfen,


aber das war noch nichts gegen die Aussicht auf der anderen Seite:



Das natürliche Amphitheater mit seinen 160m hohen Steilwänden ist schon beeindruckend und wenn man dann auch noch über den Wolken steht, einfach fantastisch.

Das ganze Vergnügen wurde nur getrübt durch die Menschenmassen, die sich hier aufhielten. Und ich hab mich tatsächlich gefragt, wie die älteren Herrschaften im Sonntagsdress, die Damen mit schicken Schuhen und die Familien mit kleinen Kindern hier hoch gekommen sind, denn über den Weg, über den ich gekommen bin, sind die garantiert nicht hier hoch gelangt. Doch kurz darauf hat es sich aufgeklärt, natürlich kann man hier auch mit dem Auto hochfahren und lediglich die Aussicht geniessen. Aber dann hat man sie sich nicht verdient! So!

Beim Abstieg, wieder über glitschiges Gestein, habe ich direkt gemerkt, ab wann ich wieder unter der Wolkendecke war, da es direkt einige Grad kälter wurde. Aber ein paar Mal hat sie dann noch durchgeblitzt:

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Nächster Schritt

So, nachdem ich es ja nun schon fast ein halbes Jahr hier in der Schweiz ausgehalten habe und nachdem es doch tatsächlich den Anschein macht, dass ich länger hier verweilen werde, habe ich mich zum nächsten Schritt entschlossen.
Das Ummelden meines fahrbaren Untersatzes! (und zwar vor Ablauf der Jahresfrist)

Aber natürlich ist das mal wieder alles gar nicht so einfach. Denn 1. wird mein Führerschein in der Schweiz nicht akzeptiert und 2. wird auch der deutsche TÜV nicht anerkannt.

Also, erstmal Internetrecherche, was brauch ich, welche Formulare, Stempel, Dokumente, wo muss ich dann hin, wie lange dauert das und was kostet der Spass?

Aber erst mal ein Schritt nach dem anderen, also erstmal die Lösung für Problem Nr. 1 > Führerschein.
Dank Internet kann man sich ja die entsprechenden Formulare schonmal ausdrucken und dann mit dem Abklappern diverser Stationen beginnen:
1. Sehtest, aber nicht bei jedem x-beliebigen Optiker zu machen, sondern bei speziell zugelassenen
2. Gang zum Einwohnermeldeamt und einen Stempel holen, der bestätigt, dass ich bei der Gemeinde gemeldet bin, da reicht wohl nicht der Eintrag im Ausländerausweis, na gut.
3. Gang zum Amt und die Umschreibung meiner schönen, rosa Fahrerlaubnis beantragen
4. bezahlen und warten

Bin wirklich mal gespannt, wie lange es dauert.

Und als nächstes ist dann mein Autochen dran. Bin mal gespannt, wie oft ich dann nach einem Auto mit deutschen Kennzeichen ausschau halte und an meinem vorbeilaufe.