Freitag, 22. April 2011

Gedanken zwischen Umzugskisten

In den letzten 2 Monaten, seit ich weiss, dass ich in die Schweiz gehen werde, habe ich von Vielen gehört, dass es bewundenswert ist, dass es taff ist, dass es mutig ist, diesen Schritt zu tun, dass ich beneidet werde es einfach tun zu können. Bis vor wenigen Tagen hab ich darüber immer gelächelt und hab mich gefreut, es war ja immer alles noch so weit weg.
Aber seit dem letzten Wochenende, als ich meine Abschiedsparty gefeiert hab, da hat mich das Ganze plötzlich eingeholt. Plötzlich war es nicht mehr weit weg, plötzlich war es ganz konkret, dass ich nur noch wenige Tage hier bin, dass ich all die lieben Menschen, die da mit mir gefeiert haben nur noch ein paar Mal sehen werde, dass ich wirklich alles hier hinter mir lasse und ich muss sagen, dieser Gedanke macht mir Angst.
Wenn ich darüber nachdenke, dann war es mir in dem letzten Jahr das erste Mal in meinem Leben wirklich geglückt ein soziales Netzwerk aufzubauen, mich in meinem Leben einzurichten, ich war eigentlich zufrieden, also warum alles hinter sich lassen?
Eine wirklich befriedigende Antwort hab ich im Moment nicht. Seit Tagen quält mich der Abschiedsschmerz, der durch die Tatsache, dass ich mich in etwas völlig Unbekanntes stürze nicht gerade gemildert wird. 
Jeden Tag muss ich mich von einem liebgewonnen Menschen verabschieden, aber auch von Gewohnheiten. Wie oft hab ich in den letzten Tagen gedacht, das ist das letzte Mal, das letzte Mal, dass du durch die Trierer Innenstadt bummelst, dass letzte Mal, dass du hier zum Salsakurs gehst, dass letzte Mal....

Es tut weh, ganz schrecklich weh!

Aber es gibt auch die andere Seite!

In wenigen Tagen kann ich dann sagen, es ist das erste Mal, das erste Mal, dass ich hier in der Schweiz einkaufe, das erste Mal, dass ich in meinem neuen Zuhause etwas kochen werden, dass erste Mal, dass ich den Sonnenuntergang am Seeufer geniessen kann, das erste Mal....
Auch wenn der Abschiedsschmerz im Moment ziemlich stark ist, so freu ich mich doch auf die neue Herausforderung, auf die neuen Kollegen, darauf eine neue Wohnung einzurichten, eine neue Salsa-Schule zu suchen und neue Menschen kennenzulernen.
Ich weiss, der Anfang wird schwer, aber ich weiss auch, dass mich diese Herausforderung stärken wird und ich weiss, dass ich immer noch viele gute Freunde hab, die jederzeit für mich da sein werden. Und ich weiss, dass die Schweiz nicht Australien ist, man muss nicht erst um die halbe Welt fliegen um sich zu sehen.

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