Mittwoch, 20. April 2011

Einleitung

So, da hab ich nun also auch einen Blog, wow, das war ja einfach!
Warum hab ich diesen Blog eröffnet? Damit meine Freunde und Bekannte hierrüber meine ersten Schritte von meinem neuen Leben verfolgen können.

Neues Leben? Ja, so ist es, nach 7 Jahren in Trier und Luxembourg hab ich mich mehr oder weniger spontan entschlossen, etwas Neues anzufangen.

Begonnen hat alles im Herbst letzten Jahres, als ich angefangen hab darüber nachzudenken, den Arbeitsplatz zu wechseln, einfach mal was anderes sehen, andere Arbeitsweisen, andere Projekte, aus den festgefahrenen Strukturen ausbrechen. Zu Beginn hab ich das alles noch nicht wirklich ersnthaft betrieben, mich einfach nur mal umgeschaut, im Grossen und Ganzen war ich ja zufrieden, wo ich war, aber ich dachte mir, wenn sich mal was ergibt, wenn ich mal was höre, dann sag ich nicht Nein, dann kann man sich das ja mal anschauen.

Der zweite Anstoss kam dann im Weihnachtsurlaub, als ich nach langer Zeit mal wieder in Konstanz am Bodensee war, wo ich mich jahrelang zur FH "gequält" hatte und meine ersten Erfahrung in meinem Beruf als Architektin gesammelt hab. In den paar Tagen, die ich dort war, kam in mir so ein unbestimmtes Gefühl auf, dass  es doch eigentlich auch schönere Plätze gibt, als Trier... 
...nur mal so ein Beispiel














und ich stellte mir die Frage, was mich reell in Trier hält. Gut, Familie schon mal nicht,  einige wenige gute Freunde, die, wenn es wahre Freunde sind auch über die Distanz erhalten bleiben, eine beste Freundin, die aber auch mit dem Gedanken spielt wegzugehen, also? hmmm....

Gut, dann kam Silvester. Dieses Mal hatte ich mich von allen Feierlichkeiten zurückgezogen und Silvester ganz allein mit mir ausgemacht. Gegen Mitternacht bin ich dann in die Weinberge über Trier spaziert, um mir von dort das Spektakel in der Stadt zu Gemüte zu führen. Und als ich da so stand, mir die Füsse schier abgefroren sind, ich den Blick über Trier genossen hab, da hat sich in mir ganz still, aber bestimmt das Gefühl breitgemacht, dass die mein letztes Silvester in dieser, von den Römern und dem Wein geprägten Stadt sein wird. Fragt mich nicht, woher dieses Gefühl kam, worin es sich begründet hat, aber es war da!

Also, das war dann der gute Vorsatz fürs Neue Jahr: Neuer Job und Ortswechsel!

Die ersten Bewerbungen gingen dann an den Bodensee, erst mal auf der deutschen Seite, bis ich mich darauf besonnen hab, dass ich dort ja auch dasselbe tun könnte wie hier, nämlich die Vorteile eines Grenzgängers nutzen, also hab ich meine Fühler auch in die Schweiz ausgestreckt. Aber um wirklich ehrlich zu sein, so richtig ernsthaft hab ich das Ganz zu diesem Zeitpunkt noch nicht betrieben, das Jahr war ja noch jung und warum vorschnell alles was man bis dahin aufgebaut hat hinschmeissen?

Die ganze Geschichte bekam dann aber doch eine plötzliche Wendung, als ich eines schönen Abends, gemütlich mit meiner besten Freundin, bei einem Gläschen Wein zusammensass und wir so über unsere Zukunftspläne gequatscht haben. Als ich ihr dann erzählte, dass ich so vorsichtig darüber nachdenke aus Trier wegzugehen und gegebenenfalls in der Schweiz (Bodenseeregion) arbeiten möchte, hat sie mich nur gefragt, ob dass den weit weg wäre vom Genfer See. Gut, wie weit das wirklich ist, wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht, aber spielt ja letztlich auch keine Rolle. Auf meine Frage warum sie das wissen möchte, hat sie mir ihrerseits eröffnet, dass sie eben dorthin umsiedeln möchte, um eben dort einen Neustart zu wagen.
Auf die Frage, ob ich mir den vorstellen könnte, ebenfalls am Genfer See, genauer in Lausanne zu leben, hab ich einfach, ganz spontan geantwortet:"ja, warum eigentlich nicht, ist ja auch ganz schön dort, oder?" (ehrlicherweise, war ich bis zu dem Zeitpunkt nämlich noch nie dort in dieser Region der Schweiz)
Und die Idee, dann dort auch direkt schon eine Freundin zu haben, hat mir sehr gut gefallen, also gesagt, getan. 

Die erste Amtshandlung war natürlich (wer mich kennt, wird es verstehen), zu schauen, wie es in Lausanne mit der Salsa-Szene aussieht. Nachdem mir Google etliche Tanzschulen und einige Clubs ausgespuckt hatte, war ich erstmal zufrieden, das war also schonmal kein Hinderungsgrund.

Aber auch hier hab ich mich nicht direkt darauf gestürzt Bewerbungen zu schreiben, nein ich hab erstmal ein wenig das Internet abgesucht, nach Information über das Auswandern in die Schweiz, wie man dort so lebt, was einen dort so alles erwartet usw.
Zu dem Zeitpunkt dache ich ja noch, ich lass erst mal meine liebe Freundin dort hingehen, dann kennt sie sich schon aus und dann komm ich irgendwann im Sommer mal nach, soweit zum Plan.

Da sie mir dann aber immer erzählt hat, wie sie schon fleissig Bewerbungen schreibt, hab ich so gedacht, na ja, kann ja nichts schaden auch mal die ein oder andere Berwerbung loszuschicken. Nur wohin? Also, mal wieder Google bemüht, mit der simplen Eingabe: "architecte Lausanne", die Ergebnisliste war lang, aber ich hab einfach mal die Homepages der ersten paar Büros angeklickt, mir 3 oder 4 ausgesucht und eine kurze Spontanbewerbung hingeschickt.
Und welch Überraschung nur wenige Tage später klingelt mein Telefon, eine Nummer mit der Vorwahl 0041...., oh Gott, die Schweiz, dachte ich da nur! Folge: Herzrasen und zitternde Hände. Dran eine nette Dame, die mich, natürlich auf Französisch, frägt, ob ich noch immer interessiert wäre, wenn ja würde sie mich zum Chef durchstellen, ok. Es meldete sich dann ein netter Herr, erstaunlicherweise auf Deutsch, was mich in dem Moment enorm erleichtert hat und der mich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen hat. 

Gut, ich also wenige Tag später ins Auto gesetzt und nach Lausanne gedüst, mit einer schlecht  vorbereiteten Bewerbungsmappe, da die Zeit gefehlt hat, aber auch mit der Einstellung, das wird ja wahrscheinlich sowieso nichts, muss es ja auch nicht unbedingt, geht ja sowieso alles zu schnell.

Manchmal aber scheint die Ist-mir-doch-egal-Einstellung zu helfen, dadurch war ich bei diesem Vorstellungsgespräch relativ locker und hatte zu meinem sehr grossen Erstaunen schon nach einer halben Stunde eine Zusage. Wow, das hat mich in dem Moment wirklich umgehauen.

Um die Neuigkeit zu verarbeiten bin ich dann noch eine Weile am Seeufer spazieren gegangen, immer mit den Gedanken im Kopf, dass kann doch nicht sein....ja....nein....hilfe...doch....oh Gott....
Dann hab ich mir aber die Umgebung angesehen und gedacht, wenn du ja sagst, dann kannst du schon in wenigen Wochen hier leben, 

Hafen von Lausanne















an diesem See, mit den Bergen im Hintergrund, dort leben wo andere Urlaub machen. Auch wenn ich es mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht eingestanden hab, die Entscheidung war gefallen.

Und damit beginnt der Aufbruch in mein neues Leben!

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